Nachhaltigkeit erfahren im Schulgarten
Der Schulgarten am Brucknergymnasium ist Erholungsraum, Treffpunkt, Lernumgebung, Ruheplatz, Ort der Erfahrung und Bildung zugleich.
In der dritten und vierten Klasse hat die Landwirtschaft mitsamt ihren Nutzpflanzen, Ökosystemen und der Boden, im Lehrplan des Biologieunterrichtes einen hohen Stellwert. Hier erfahren Schüler*innen hautnah wie Böden entstehen, für welche Tiere er Lebensraum und Nahrungsgrundlage bietet, welche Art von Boden für welche Pflanzen notwendig sind und noch vieles mehr.
Ein Streifzug durch das Schulgartenjahr am Brucknergymnasium
Herbst:
Um zu verstehen, was ein Ökosystem ist und wie es funktioniert, haben die Schüler*innen ihr eigenes geschlossenes Ökosystem gebaut. Dieses bestand aus Lebewesen (Tieren und Pflanzen), welche die Schüler*innen bestimmt haben, einem Wasserbereich und Erdbereich. 4 Wochen wurden die Abläufe und Geschehnisse im Ökosystem beobachtet und dokumentiert.
Um die Wichtigkeit der Bodenlebewesen zu erfahren und zu verstehen, nehmen die Schüler*innen Regenwürmer aus dem Schulgarten genauer unter die Lupe. Das Fressverhalten, die Fortbewegung und die Vorlieben der Würmer wurden beobachtet und dokumentiert.
Der Schulgarten wurde für den Winter vorbereitet. Zwiebeln der Frühblüher wurden in die Erde gelegt, Himbeerstauden zurückgeschnitten, Mais und Getreide abgeerntet. Die Kartoffeln aus der Kartoffelpyramide wurden ausgegraben und zu Kartoffelkäse verarbeitet. Für die Igel wurde ein Häuschen aufgestellt, damit diese für den Winter ein Quartier finden.
Frühling und Sommer:
Im Frühling beginnt wieder die Zeit, um an die Arbeit im Schulgarten anzufangen.
Unseren Garten wird mit selbst aufgezogenen Pflanzen bestücken und deshalb starten die Vorbereitungen dazu bereits im Februar. Es wurden Saatschalen angelegt, beschriftet und gegossen. Die Pflänzchen mussten in der Zwischenzeit auf der Fensterbank gehegt und gepflegt werden, und warteten darauf endlich in den Schulgarten ausgepflanzt zu werden. Die Beete für die selbstgezogenen Pflanzen wurden vorbereitet, indem kompostierter Grün- bzw. Rasenschnitt vom Sportplatz als Dünger für die Kartoffelpyramide, Tomatenbeet und das Hochbeet verwendet wurde.
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Kartoffelpyramide
Die Kartoffelpyramide wurde neu aufgebaut. Das heißt die alte Erde wurde herausgeschaufelt und neue Erde gemeinsam mit selbstkompostiertem Grünschnitt gedüngt. -
Hochbeet
Das Hochbeet wurde, wie die Kartoffelpyramide von der alten Erde befreit, dann mit kompostierten Grünschnitt befüllt und mit Hochbeet Erde ergänzt. Die selbstgezogenen Pflanzen (Paprika, Kohlrabi, Salat) wurden eingesetzt, Radieschen und Karotten direkt in das Hochbeet ausgesät. -
Getreidepflanzen
Triticale, Gerste, Weizen und Mais wurden von den Schüler*innen in das Beet ausgesät. Gebeizte Samen wurden verwendet, da sonst die Tiere diese als Futterquelle gesehen hätten. -
Blühstreifen und Insektenhotels
Um unseren Garten möglichst Insekten und vor allem Bienenfreundlich zu gestalten, wurde ein Teil des Rasens umgegraben, grasfrei gemacht und die Erde verfeinert. Es wurde eine Saatmischung ausgesät, um einen Blühstreifen zu bekommen. Im Schulgarten sind auch Insektenhotels zu finden, welche Nistplätze für verschiedenste Insekten darstellen. -
Tomatenhaus
Das Tomatenbeet wurde ebenfalls mit Erde und Gründünger angereichert. In weiterer Folge überdachten die Schüler*innen das bereits bestehende Gerüst des Tomatenhauses mit Folie und erste, selbstgezogene Tomaten Pflänzchen konnten gesetzt werden. -
Schattenbeet
Das Schattenbeet wurde umgegraben und von sämtlichen abgestorbenen Pflanzenresten befreit. Die Schüler*innen lockerten die Erde, entfernten das Unkraut und ermöglichten so den dort bereits bestehenden Blühpflanzen und Farnen ein ungehindertes Austreiben. -
Sonnenbeet
In mehreren Arbeitsschritten wurde aus dem Sonnenbeet die gesamte Erde umgegraben, teilweise erneuert und sämtliches Unkraut, welches sich über die letzten Monate angesammelt hatte, entfernt. In mühevoller, schweißtreibender Arbeit konnte ein bepflanzungsfähiger Zustand hergestellt werden, und die selbstgezogenen Gurken und Kürbis Pflänzchen angepflanzt. - Mobile Pflanzkästen und Kräuterspirale
Die mobilen Pflanzkästen wurden mit Zucchini und Gurken bepflanzt. Die Kräuterspirale wurde von Unkraut befreit und mit neuen Kräutern versehen.
Bericht von Mag. Daniela Perndorfer