Meeresbiologische Woche in Pula
3 Jahreszeiten im Schnelldurchlauf: Vom Schnee am Tauern über den Frühling in Istrien und den Sommer am Meer...
In der Zeit vom 29.04. bis zum 04.05.2019 wurde uns von Frau Professor Stöffler und Herrn Professor Kastner eine unvergessliche Woche in Kroatien ermöglicht. Am Montag dem 29.04. machten wir uns, anstelle in die Schule zu gehen, auf den Weg zum Meer- die Meeresbiologische Woche führte uns nach Istrien, genauer gesagt nach Pula in die Bucht Valsaline.
Die Fahrt nach Kroatien erwies sich als zäh, allerdings veranstalteten wir auf der Tauernrast in Salzburg eine Schneeballschlacht– Ende April ein Erlebnis der besonderen Art! Die lange Anreise wurde uns durch einen Besuch in der riesigen Tropfsteinhöhle von Postojna verkürzt. Neben unglaublich schönen Tropfsteinen, die sich über Jahrtausende geformt hatten, konnte man dort auch einen Grottenolm bestaunen, der sich in einem eigens angelegten Aquarium unter einigen Pflanzen versteckte und zeit seines Lebens nie erwachsen wird. Nach der atemberaubenden Führung in der Höhle fuhren wir weiter und erreichten am Abend endlich die Jugendherberge, wo uns Kroatien mit frühlingshaftem Wetter begrüßte. Wärme und Sonne ließen zwar auf sich warten, doch das Meer und das Wissen, bald etwas essen zu können, beruhigten uns. Hartgesottene mussten sich noch vor dem Abendessen von den Wassertemperaturen überzeugen!
Im Laufe der Woche gingen wir immer wieder zur Meeresschule, die nur wenige Meter neben der Unterkunft in derselben Bucht gelegen ist. Wir lernten sehr viel über das Meer und dessen Bewohner, gingen schnorcheln und bekamen Aufgaben erteilt, die wir selbstständig lösen mussten:
- gewisse Tiere, wie Seeigel und Seegurken, finden;
- spezielle Lebewesen aus dem Wasser herauftauchen (ohne die Tiere über Wasser zu halten!)
- erschiedene Spritzwasser-Tümpel analysieren und dabei ganz nebenbei eine Maniküre von kleinen Garnelen zu bekommen
- wir lernten, eine Küste richtig zu vermessen, und konnten auch einiges über das Mittelmeer theoretisch lernen
- auch der Meeresschutz und der Klimawandel waren Thema der Woche
So lernten wir bei einem Kinoabend sehr viel über die Wichtigkeit der Endräuber in einem Lebensraum und konnten uns durch den Film „Sharkwater“ über die Wichtigkeit des Haischutzes informieren. Mittels Stereolupen gingen wir am letzten Vormittag auch noch dem Geheimnis des Planktons auf den Grund und tauchten in diesen Mikrokosmos ein. Viele der Larven erinnerten uns mehr an Aliens als an Meeresbewohner.
Das Highlight der Woche war allerdings noch viel spannender: Gemeinsam mit unseren Lehrern und den Tutor*innen der Meeresschule steuerten wir mit zwei Booten eine Meereshöhle an. Da die Wassertemperatur nur bei 14°C lag, zogen wir Neoprenanzüge an und spragen als Kleingruppen ins Wasser und begannen die Höhle zu erforschen. Das Interessante daran war, dass wir erst das meiste nur in Grau und Braun sahen, da in die Höhle ab einem gewissen Zeitpunkt zu wenig Licht eindrang, um Farben gut erkennen zu können. Wenn man allerdings eine Unterwasserlampe mithatte und einschaltete, sieht man prachtvolle Farben: orange Schwämme, kleinen pinke Korallen, schnelle kleine Fische mit bunten Streifen am Rücken, kleine weiße Quallen und verschiedenste Krebse. Nach der Besichtigung der Unterwasserhöhle durften wir noch in kleinen Gruppen frei im Wasser schnorcheln.
Die sommerlichen Abende verbrachten wir sehr häufig in der Stadt Pula selbst, in der wir in der Freizeit essen gehen konnten oder Sehenswürdigkeiten besichtigten.
An einem Vormittag gleich zu Beginn der Woche lernten wir durch Frau Professor Stöffler die Stadt auf touristischen Pfaden kennen. Wir fanden zahlreiche römische Spuren –wie den Doppelbogen oder einen Triumphbogen, das Forum gleich neben dem Rathaus. Besonders beeindruckend war das Amphitheater, welches das zweitgrößte seiner Art und das größte außerhalb Italiens ist. Zudem wandelten wir auch noch auf Spuren der österreichischen Marine, welche während der Kaiserzeit in Pula stationiert war. Weniger gut kam bei vielen Schüler*innen mit empfindlicher Nase der Besuch am Fischmarkt an. Am faszinierendsten waren für die meisten Schüler*innen aber die riesigen Süßigkeitengeschäfte und die Eisdielen!
Am vorletzten Tag besichtigten wir bei traumhaften Sommerwetter noch ein weiteres Küstenstädtchen Istriens - Rovinj. Wir bestiegen den Hügel und besuchten die dort sehr malerisch gelegene Kirche. Von dort oben konnte man am Abend mit etwas Glück sogar Delfine sehen!
Die Heimfahrt verkürzte uns die von Prof. Kastner veranstaltete Busdisco, welche die Heimfahrt trotz der zähen Verkehrslage als kurzweilig erschienen ließ.
Bericht von Chiara Schlager und Felix Nömeyer (6N)