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Italienweh oder warum man im 21. Jahrhundert eine Bildungsreise nach Rom unternehmen sollte

Dementsprechend gestalteten wir unseren Rombesuch. Wir haben das Forum Romanum, das Colosseum, Ostia Antica ebenso erforscht wie auch die Vatikanischen Museen, den Petersdom, das Pantheon und die schönsten Plätze Roms. So wie Goethe begannen wir auf der Piazza del Popolo im Norden Roms, auf der er in die Stadt einfuhr, eroberten - natürlich alles zu Fuß auf trickreichen Pflastersteinen - die Piazza Navona, den Trevi-Brunnen, den Campo de Fiori, die Spanische Treppe, die nur auf Deutsch "spanisch" heißt, die Piazza Colonna usw. Und überall kann man Wissenswertes entdecken, das eng mit unserem Leben heute verknüpft ist: einerseits sehr Praktisches, wie die Entwässerungskanäle des Forum Romanum, das ursprünglich ein Sumpfgebiet war, die einzigartige Konstruktion des Colosseum, dem die heutigen Fußballstadien nachgebaut wurden, die Fuß- und Wandheizungen der alten Römer in Ostia; andererseits aber natürlich Geistiges, das sich in Kunst und Kultur ausdrückt. Besonders beeindruckend ist immer wieder die Laokoon-Gruppe in den Vatikanischen Museen, die Darstellung des Todeskampfes von Laokoon, der die Trojer vor dem Holzpferd der Griechen warnte, und der dafür gemeinsam mit seinen zwei Söhnen von einer Schlange erwürgt wird. Diese Skulptur erlangte einen außerordentlichen Einfluss auf die bildende Kunst und Kunsttheorie.

Zu den Teilen, die eher der Unterhaltung zuzurechnen sind, gehörten die Flussfahrt auf dem Tiber, der Fußmarsch in die Petersdomkuppel, der Ausflug ans Meer südlich von Ostia (mit der schmerzhaften Entdeckung von noch heißerem schwarzen Strandsand aus Vulkangestein), ein Spaziergang durch Trastevere oder andere Viertel sowie ein Fußmarsch zum Hard Rock Café Rom. Hervorzuheben ist, dass es eine sehr schöne gemeinsame Woche war, die den Zusammenhalt der Klasse sicher gestärkt hat. Eine besondere Bereicherung war jene Gruppe von Schüler*innen, die sich kürzlich als begabte Band etabliert hat und mit ihren musikalischen Untermauerungen die Atmosphäre wesentlich ergänzt hat.

Als Thema galt es, die Klimaerwärmung malerisch darzustellen. Vor dem tagespolitschen Hintergrund des drohenden Ausstiegs der USA unter Präsident Trump aus dem Pariser Klimaabkommen wurde das 2-Grad-Ziel diskutiert, das als Grenze zur unkontrollierbaren und unumkehrbaren Erderwärmung gilt. Die Schüler*innen entwickelten dramatische Bildkompositionen, manche auf symbolischer Ebene und manche mit einem packenden Realismus.

So eine Projektwoche ist eine große Chance trotz der Arbeit und Mühe, die die Vor- und Nachbereitung bedeutet.

Ein besonderer Dank gilt auch unserer engagierten Begleitlehrerin, Frau Mag. Ulrike Schernhammer, die mit ihren exzellenten Italienisch-Kenntnissen nicht nur beim Kauf in Apotheken, bei der Aufsicht erkrankter Schüler*innen, bei der organisatorischen Abwicklung im Hotel, sondern auch als eine verständnisvolle Ansprechpartnerin für die Leiterin der Projektwoche, Mag. Sylvia Stelzer, Klassenvorständin der 6B, fungierte.