Projekt Erasmus+ mit Gymnasium Jírovcova 8 in České Budĕjovice (4. Mobilität)
Zum mittlerweile bereits vierten Mal kam es im Rahmen des EU-Projekts mit unserer Partnerschule, dem Gymnázium Jírovcova 8 aus Budweis, vom 16. bis 18. Oktober 2019 zu einem Treffen, welches dieses Mal in Tschechien stattgefunden hat.
Den Auftakt für die teilnehmenden Schüler*innen der 6A, 6B und 6N (begleitet von Mag. Birgit Stöffler, Pfr. Mag. Anton Achleitner, Mag. Ingrid Macher, MMag. Dr. Daniel Rötzer-Matz) bildete nach einem musikalischen Empfang durch die Budweiser Schüler*innen eine gemeinsame Aufführung von tschechischen Liedern in gemischten Gruppen. Der Nachmittag stand im Zeichen von Teambuilding-Aktivitäten bei herrlichem Herbstwetter in einem der zahlreichen Parks der südböhmischen Hauptstadt samt anschließendem Picknick.
Am Donnerstag, den 17. Oktober wagten die Projektteilnehmer/innen einen Blick über die Grenze Südböhmens hinaus, um die Hauptstadt Prag – das kulturelle, wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes –, etwas näher kennen zu lernen. Nach der Anreise mit der Eisenbahn und einigen Stationen in der Prager U-Bahn ging es zu Fuß auf den Hradschin in die Prager Burg, dem weltweit größten geschlossenen Burgareal, wo die Projektteilnehmer*innen sowie die begleitenden Lehrer*innen nach einer Sicherheitskontrolle Einlass fanden und den Originalschauplatz des zweiten Prager Fenstersturzes im Jahre 1618 in Augenschein nehmen konnten, der den Beginn des Dreißigjährigen Kriegs bildete. Inmitten der historischen Gebäude wie etwa der St. Vitus-Kathedrale hatten die österreichischen und tschechischen Schüler*innen unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen, wobei auch auf Inhalte von vorhergegangenen Treffen zurückgegriffen wurde, indem im Hof der Prager Burg etwa der „Hallstatt-Tanz“ aufgeführt wurde. Nach der mittäglichen Wachablöse verließen wir den Amtssitz des tschechischen Präsidenten über die Neruda-Straße auf der Kleinseite und gelangten über die beeindruckende Karlsbrücke (Karlův most) in das Labyrinth der Prager Altstadt, welches sich erst am Wenzelsplatz (Václavské náměstí) wieder lichtete. Nach einer kurzen individuellen Tour rund um den Wenzelsplatz ging es zu Fuß zurück zum Prager Hauptbahnhof und von dort wieder nach Budweis.
Am Freitag, den 18. Oktober führte uns unser Weg nach Vyšší Brod (Hohenfurth) nahe der österreichischen Grenze in das dortige Kloster, welches einer der Schauplätze der oberösterreichischen Landesausstellung „Oberösterreich und Südböhmen – Alte Spuren, neue Wege“ im Jahr 2013 war. In einer englischsprachigen Führung erfuhren wir, dass es sich bei dem an der Moldau gelegenen Kloster Hohenfurth um eine Zisterzienserabtei handelt, die 1283 von Mönchen des Stifts Wilhering an der Donau begründet und bis in das 18. Jahrhundert immer wieder erweitert wurde. Das architektonische Prunkstück der Klosteranlage ist die frühgotische Maria-Himmelfahrt-Kirche, welche das Grabmal des Adelsgeschlechts der Rosenberger beherbergt. In der Kirche wurde den Schüler*innen die Gelegenheit gegeben, jeweils ein tschechisch- bzw. deutschsprachiges Lied zu singen. Das Kloster in Hohenfurth gilt im Übrigen als eine der bedeutendsten nationalen Kulturstätten Tschechiens, nicht zuletzt auch wegen des prunkvollen Zawisch-Kreuzes, welches wir aber leider nicht im Original zu sehen bekamen.
Das Mittagessen mit typisch tschechischen Gerichten im Gasthaus „Pension Inge“ bildete den Schlusspunkt der vierten Mobilität und zugleich den Auftakt für die Planungen des fünften und vorletzten Treffens, welches vom 11. bis 13. März 2020 wiederum in Wels stattfinden wird.
Bericht von Dr. Daniel Rötzer-Matz