Weihnachten & Corona – die Zweite
Leider war es auch im heurigen Schuljahr noch nicht möglich, unsere traditionelle Weihnachtsfeier für die Unterstufe gemeinsam im Turnsaal abzuhalten. Auf gar keinen Fall wollten wir jedoch auf eine Weihnachtsproduktion verzichten und entschieden uns – wie schon im letzten Schuljahr – dafür, kurze Videos zu produzieren, die dann bei den Klassenweihnachtsfeiern vorgeführt wurden.
Christmas goes digital
Drei verschiedene Theatergruppen – drei komplett unterschiedliche Weihnachtsvideos. Allen gemeinsam ist, dass sie mit dem iPad aufgenommen und geschnitten wurden!
Gruppe A (1a, 1b und 1d): Die Weihnachtsmaus
Die erste Gruppe widmete sich dem bekannten Gedicht „Die Weihnachtsmaus“ von James Krüss. Das ist die legendäre Maus (nein, nicht die braune aus der „Sendung mit der Maus“), die offensichtlich alle Kekserl und Schokis verputzt und der selbst das Rattengift vorzüglich mundet und auch bekommt – im Gegensatz zu herkömmlichen Mäusen, die nach einer winzigen Kostprobe umfallen wie die Fliegen. Sie verstehen das Problem, liebe Leser*innen: Die mühsam gebackenen Weihnachtskekse sowie der gesamte essbare Christbaumbehang sind über Nacht plötzlich verschwunden. Die Kinder können keinesfalls die Übeltäter sein, beteuern sie doch treuherzig „Ich hab’s nicht genommen.“ Und so soll es dieser unverschämten Maus an den Kragen gehen – erfolglos, wie wir gesehen haben. Den Nager selbst hat übrigens noch niemand zu Gesicht bekommen. Vielleicht doch eine Fake-Maus?
Dabei wurde der Text zunächst mithilfe der App GarageBand eingesprochen. Auch der Soundtrack wurde bereits aufgenommen. Dann überlegten wir uns, wie wir die Inhalte des Gedichts darstellen könnten und filmten mit der Kamera-App. Geschnitten wurde das Video mit der App iMovie.
Darstellerinnen: 1a: Marlies Deutsch, Carla Hellein, Amelie Kirchberger, Johanna Leichinger, Christina Sommerhuber, Theresa Weidinger; 1b: Greta Kremsmüller, Flora Mielacher, Miriam Stöffler, Greta Zach; 1d: Ella Hackermüller, Pauline Lanzl, Nora Lidauer, Valerie Wolfram
Gruppe B (1c und 1e): Der Weihnachtsmann hat Corona
In der zweiten Gruppe sind die Impro-Künstler*innen beheimatet. Zunächst wurde der Plot gemeinsam entwickelt:
Der Weihnachtsmann führt einen Corona-Antigen-Schnelltest durch. Zu seinem Entsetzen ist der Test positiv und das Ergebnis muss der Gesundheitsbehörde gemeldet werden. Wenig überraschend muss der Weihnachtsmann noch einen PCR-Test machen und ist natürlich in Quarantäne – genauso wie seine Gattin als Kontaktperson 1. Eine Katastrophe so kurz vor Weihnachten! Die eilig herbeigerufenen Elfen und Wichtel sind zunächst gleichermaßen bestürzt, aber es wären eben keine Elfen und Wichtel, könnten sie nicht sofort mit einer genialen Idee aufwarten: Mithilfe einer magischen Backmischung wollen sie sich ihre Helferlein einfach backen. Gesagt, getan. Schon entspringen nach Vanillezucker und Zimt duftende lebendige Kekse dem Backofen. Anfangs sind sie zwar ein bisserl verwirrt, werden aber prompt eingeschult und stellen sich als die besten und schnellsten Packerlzusteller*innen aller Zeiten heraus. Selbst amazon hätte sie gerne abgeworben, aber das haben die Zauberkekse kategorisch abgelehnt. Und so bekommen alle Kinder ihre Weihnachtsgeschenke doch noch rechtzeitig. Ein modernes Corona-Märchen, das, wie es sich für eine ordentliche Geschichte gehört, gut ausgeht.
Auch hier wurde mit dem iPad gefilmt und geschnitten. Eine Besonderheit war, dass der Theaterunterricht und auch die Aufnahmen hybrid erfolgten: Die Schüler*innen, die sich tatsächlich in Quarantäne befanden, machten einfach online über Big Blue Button mit, was das Video besonders realitätsnah macht.
Darsteller*innen: 1c: Emilia Allerstorfer, Emilia Bertolo, Sophia Breitwieser, Marie Hinterberger, Laura Malic, Simon Suitner, Leonie-Sophie Steiner; 1e: Michaela Baumgartner, Selja Cehic, Esther Höglinger, Charlotte Kreisl, Luisa Kumpl, Aliya Mehmedovic, Nora Steinmaurer, Helena Übleis, Selina Weiringer
Gruppe C (2a, 2c, 2d, 2e, 2f, 3a, 3c, 7n): Die Weihnachtsgeschichte der Tiere
Die dritte Gruppe hatte das Glück, über einen Autor zu verfügen. Luca Umgeher (2f) schrieb nämlich in Anlehnung an „A Christmas Carol“ von Charles Dickens ein komplettes Stück:
Scrooge heißt hier Snowfall und ist eine grantige, geizige Schneeeule, die das weihnachtliche Glockengebimmel gründlich satt und für Weihnachten so gar nichts übrig hat. So braut sie einen Transformations-Zaubertrank, der das Fest der Liebe ein für alle Mal auslöschen soll. Ihren braven Assistenten, den Hasen Hans, hat sie nur widerwillig nach Hause zu seiner Familie gehen lassen und seine Einladung mitzufeiern, brüsk ausgeschlagen. Plötzlich erscheint ihr der Geist ihrer alten Freundin, der Schleiereule Granny, der ihr verheißt, dass sie von drei Geistern heimgesucht werden wird. Zuerst lacht Snowfall noch über den senilen Granny-Spuk, doch als plötzlich der Geist der vergangenen Weihnacht in Form einer Schildkröte vor ihr steht, wird ihr doch ein wenig seltsam zumute. Nein, auf eine Reise in die Vergangenheit hat sie so gar keine Lust, braucht sie doch ihren Schönheitsschlaf. Aber es bleibt ihr wohl nichts anderes übrig, als der schüchternen Schildkröte zu folgen. Das Ziel der Reise ist ein alter Spiegel, in dem sie sich selbst sieht, als sie noch jung war und Weihnachten geliebt hat. Das wäre vermutlich auch so geblieben, hätte ihr böser Zauberlehrer nicht ihre gesamte Weihnachtsdeko mutwillig zerstört. Der zweite Geist ist ein höflicher Fuchs, der Snowfall zeigt, wie ihr Assistent Hans das Weihnachtsfest mit seiner Familie verbringt. Snowfall ist gleichermaßen entsetzt und gerührt: Obwohl die Familie bitterarm ist, genießen alle die Zeit miteinander und sind einfach glücklich. Snowfall wischt sich eine Träne aus dem Gesicht und sieht sich schon mit dem dritten Geist, einem mächtigen Bären, konfrontiert, der ihr demonstriert, was passieren wird, wenn ihr Transformations-Zauber erst wirkt: Alles wird zu Eis erstarren. Da merkt Snowfall erst, was sie anrichten wollte. Sie zeigt tiefe Reue und zum ersten Mal seit langer Zeit Mitgefühl. Zum Glück ist es noch nicht zu spät und so feiert sie gemeinsam mit Hans und seiner Familie. Seit dieser Zeit ist die Schneeeule das weihnachtlichste Tier der Welt.
Darsteller*innen: 2a: Michael Jahn, Katharina Leitner, Sophia Reichel; 2c: Valerie Kron, Marie Tscholl; 2e: Annabell Nemes, Helena Rade, Mariya Tatar; 2f: Luca Antonio Umgeher; 3c: Klara Michl, Zara Hackermüller; 7n: Nadine Lackinger
In kürzester Zeit lernten die kleinen Schauspieler*innen ihre Rollen und stellten sich auf die Filmarbeit mit der Kamera - pardon, mit dem iPad - ein.
Alle Darsteller*innen haben sich selbst um ihre Kostüme und die Requisiten gekümmert.
Die Ergebnisse können sich – wie wir meinen – sehen lassen! Unser Fazit: Dem Weihnachtszauber kann auch eine Pandemie nichts anhaben!